Ein Hundeleben und die sieben Leben einer Katze
Wir haben schon oft zur Sprache gebracht, dass die öffentliche Verwaltung das Dekret zum Schutz der Pferde (Real Decreto 804/2011) systematisch ignoriert. Das gleiche tut sie bezüglich des geltenden andalusischen Tierschutzgesetzes.
Erstens wird den armen Tieren, die misshandelt oder ausgesetzt werden, nicht die gebotene Aufmerksamkeit geschenkt. Die öffentlichen Ordnungskräfte greifen selten ein, sogar wenn eine Anzeige vorliegt.
Zweitens gibt es zu wenig Herbergen und Schutzhöfe, und die massenhafte Tötung aufgegriffener Tiere durch die öffentliche Verwaltung zwingt uns dazu, abzuwägen, was schlimmer ist: sie ihrem Schicksal zu überlassen oder sie in eine der öffentlichen Tierstationen zu bringen.
Drittens werden die vorgesehenen Geldbussen kaum genutzt. Ich kenne keinen einzigen Fall, in dem eine Geldbusse bezahlt worden wäre. Die Politiker halten sich offensichtlich zurück, sie wollen, „wenn es bloss um Tiere geht“, keine Stimmen verlieren.
Viertens, und das schmerzt besonders: die Leute, die das Leiden dieser armen Lebewesen mitbekommen, bewegen sich meistens überhaupt nicht.
Sie stimmen nur Klagelieder an über „die armen Ponys“, die „armen Kutschpferde“, die „Kolonien von Katzen“, die „armen Hunde auf den Strassen”. Doch wenn wir in einem konkreten Fall mal einen Zeugen oder Unterstützung bei einer Anzeige brauchen, oder wenn wir zu einem Benefiz-Abendessen einladen, um Mittel für unsere Tiere in der Herberge und für die Fortsetzung unseres Monitoring – Beobachtung der Szene und gegebenenfalls Anzeige – zu sammeln, tut sich gar nichts.